Intensivpädagogische Förderung
Intensivpädagogische Förderung
Die Förderung der Schüler*innen mit komplexen Behinderungen findet in der LVR-Förderschule Wuppertal überwiegend in altersgleichen Klassen statt. Bei der Klassenbildung gibt es keine Einteilung nach Behinderungsformen und -graden.
Im Mittelpunkt unseres sonderpädagogischen Handelns steht, jede einzelne Schülerin / jeden einzelnen Schüler in seiner individuellen Persönlichkeit anzunehmen, anzuerkennen, zu begleiten, zu unterstützen und zu fördern.
Vorrangiges Ziel ist die „größtmögliche persönliche Entfaltung“ sowie „die Bedeutsamkeit von Unterrichtsinhalten für die einzelne Schülerin bzw. den einzelnen Schüler“, um „einen Kompetenzerwerb auf der Ebene des Erlebens und Erfahrens anzuregen“ (Richtlinien für den Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung NRW 2022).
Die Möglichkeiten der Schüler*innen mit komplexer Behinderung aktiv zu werden, Kontakt zur Umwelt aufzunehmen und sich die Welt zu erschließen, sind erschwert. Es bedarf Menschen, die den Schüler*innen die Umwelt auf basale Weise nahebringen. Daher kommt der individuellen Kontaktaufnahme und dem Beziehungsaufbau zwischen Schüler*innen und Lehrkräften eine große Bedeutung zu.
Lehrkräfte gestalten einen Rahmen für Unterricht, der den Schüler*innen Sicherheit durch ritualisierte Abläufe gibt, Motivation weckt und Aktivierung anregt. Dieses kann nur in einer vertrauensvollen Atmosphäre unter Berücksichtigung personeller und situativer Kontinuität gelingen.
Die individuelle Förderung jedes/r Schüler*in wird in Entwicklungsplänen dokumentiert, in denen jeweils ein vorrangiger Entwicklungsbedarf bestimmt wird.
Auf der Grundlage einer differenzierten Diagnostik werden Entwicklungsziele und Entwicklungsmaßnahmen formuliert, evaluiert und fortgeschrieben.
Ein Orientierungssystem mit Referenzobjekten (Ball = Turnhalle, Schwimmente= Schwimmhalle ect.) für jeden Fachraum bietet den Schüler*innen im Schulgebäude die Möglichkeit der Vorausschaubarkeit, des Wiedererkennens und Erinnerns.
In oftmals klassenübergreifenden Gruppen erhalten Schüler*innen mit komplexen Behinderungen vielfältige Angebote aktiv zu werden, Kontakt zur Umwelt aufzunehmen und sich die Welt zu erschließen. Unterricht umfasst dabei alle pädagogischen Situationen und bezieht die Pflege und spezielle individuelle Entwicklungsmaßnahmen mit ein. Dabei kommt der individuellen Kontaktaufnahme und dem Beziehungsaufbau zwischen Schüler*innen und Lehrkräften eine große Bedeutung zu.
An der LVR-Förderschule Wuppertal gibt es mehrere Räume, die diesem Anspruch gerecht werden.
- Die "Bärenhöhle" bietet Wahrnehmungsanregungen z.B. in einem "Dunkelhaus", einem “Spiegelkabinett“ oder auf dem Wasserbett.
- Der IGLU-Raum vereint Elemente des Snoezelen in Anlehnung an das Konzept der Snoezelräume.
- Der UK-Raum, in dem Schüler*innen elektronische und nicht-elektronische Kommunikationsformen benutzen sowie eigene Handlungsmöglichkeiten und den Zusammenhang zwischen Reiz und Reaktion erfahren können. Dieser Raum wird wechselnd thematisch gestaltet.
- Der Musikraum bietet aktives und passives Erleben von musikalischen Reizen durch die Ausstattung mit einer Großtrommel, einer Klanginsel, einer Klangschaukel und vielfältigen Klangerzeugern und Instrumenten;
- Der Motorikraum lädt mobile Schüler*innen zum Erkunden auf verschiedenen Ebenen ein und bietet Wahrnehmungserfahrungen von Licht und Dunkel in einem Tunnelsystem. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Positionierung auf einem Wasserbett.
- Turnhalle mit vielen Möglichkeiten zu aktiven und passiven Bewegungserfahrungen, mit unterschiedlichen Materialien zum Schaukeln, Hüpfen und Drehen uvm.
- Schwimmhalle mit Hubboden, Duschstühlen, Duschliegen, Lifter und unterschiedlichen Auftriebshilfen
- Pausenhof mit einer Ausstattung von Spielgeräten, die auch von Schüler*innen mit komplexen Behinderungen genutzt werden können